This is a fascinating work by a composer who seems to be relatively unknown outside the German-speaking world. This disc makes an interesting, approachable and highly recommendable introduction to Türk’s work. Anyone who is curious about the possibility of passion settings after Bach would be well advised to try this out.
Robert Hugill www.musicweb-international.com
Der Komponist last die frühe mittelalterliche Mehrstimmigkeit anklingen, nutzt und erweitert die Formen- und Figurensprache des Barocks, setzt starke Dissonanzen ein und hebt kunstvoll die Grenze zwischen Sprache und Musik auf.
Fonoforum 08/2009
Die exzellente Meißner Kanorei 1961 folgt den Intentionen des Komponisten minutiös, textverständlich und glänzend artikuliert: dem steht die bestens disponierte Solistenriege, angeführt von dem souveränen Andreas Petzoldt als Evangelisten, in Nichts nach. Genauso wie Ursula Philippi virtuos an der Orgel das Passionsgeschehen sowohl dramatisch akzentuiert als auch berührend zart kommentiert.
Ingeborg Allihn, Musik und Kirche, 4/2009
Trecând peste impactul cu un nou Matthäus-Passion născut pe solul perpetuării unei tradiții transilvane-săsești, în care reușita lui Hans Peter Türk rămâne fără echivoc la înălțimea universalității marilor modele care au precedat-o, aș vrea să remarc faptul că de multe decenii nu am mai simțit intensitatea unei atare emoții cauzate de o primă audiție. …Desigur că în omagiul nostru am dorit să singularizăm meritul aparte al Ursulei Philippi pentru reușita acestui eveniment cultural…
Valentin Timaru, Făclia, 9 iunie 2009
Les langages stylistiques et harmoniques de Hans Peter Türk sont modérément moderns, de sorte qu’ils ne posent des problems insurmontables ni aux chanteurs ni aux auditeurs. L’organiste Ursula Philippi, à la Sauer-Orgel op. 926 de la Stadtkirche Burgstädt, est une accompagnatrice très attentionnée qui sait tirer profit des énormes posiibilités que cet instrument, érige en 1904, lui offre.
PiRath, Supersonic pizzicato, Mai 2009
Die Siebenbürgische Passionsmusik von Hans Peter Türk entstand als Auftragswerk des Hermannstädter Bachchors und seines Leiters Kurt Philippi…Bei der Vertonungder Choräle hat Türk sich selbst übertroffen, indem er immer neue Satzweisen erfindet….Als Ausführende seines Werkes konnte der Komponist sich keine Besseren wünschen als die Meißner Kantorei 1961 unter Christfried Brödel…Ursula Philippi meistert den Orgelpart mit der ihr eigenen stürmischen Energie…
Thealinde Reich, Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, 3, Juli 2009
Das Textheft wirft eine unpassende, beinahe groteske Frage auf, zu welcher Hans Peter Türk (*1940) eine Antwort findet: „Ist es möglich, nach J. S. Bach noch eine Passion zu komponieren?“ „Auch der Dorfpfarrer predigt das Evangelium“. So ist also die Musikwelt von neuem offen für die Annahme neuer Meisterwerke. Eigentlich, wenn man ein wenig in Bibliotheken stöbert, erkennt man bald, daß die Musiker, vor allem die Kirchenmusiker nie aufgehört haben, die Passion Christi in Musik zu setzen, wenn sie gleichwohl niemals versucht haben, mit denen von Bach zu rivalisieren.
Mit seiner Besetzung für Chor und Solisten, die von einer großen Orgel begleitet werden, wendet sich das Werk vorrangig an Kantoreien großer Kirchen und verzichtet auf ein beschwerliches Orchester.
Die stilistische und harmonische Sprache von Hans Peter Türk ist gemäßigt modern, von der Art die weder den Ausführenden noch den Hörern unüberwindliche Schwierigkeiten bereitet. Beim Hören erscheint diese Sprache sowohl „leicht“ als auch vertraut. Der Hörer befindet sich konstant auf vertrautem Terrain und die Intentionen Türks erschließen sich beim ersten Hören. Die Meißner Kantorei 1961 unter der Leitung von Christfried Brödel zeigt sich hier ganz ihrer Aufgabe gewachsen und besticht durch die Schönheit ihres Chorklangs. Die Organistin Ursula Philippi ist an der Sauer-Orgel Opus 926 der Stadtkirche Burgstädt eine sehr aufmerksame Begleiterin die es versteht, die enormen Möglichkeiten auszuschöpfen, die dieses 1904 errichtete Instrument ihr bietet.
Andechs Wie ein Resümee spannte sich dieses Konzert über fast alle Epochen, deren Werke in diesem Andechser Orgelsommer zu hören waren. Die musikalische Reise entlang der Donau ist nun am Ziel in der rumänischen Stadt Sibiu (Hermannstadt) angelangt. Dort ist Ursula Philippi Herrin über die 80 Register der Sauer-Orgel und eine international renommierte Virtuosin. Einmal mehr kamen selten gespielte Werke zur Aufführung. Georg Muffat (1653-1702), wenn auch Franzose, der über Paris, Wien, Prag, Salzburg und Rom schließlich in Passau angelangt war, stand hier für die Verbindung zur Donau. Als Hofkapellmeister des Erzbischofs hinterließ er einige Werke für Orgel, so auch die Passacaglia in g aus dem Apparatus musico-organisticus. Philippi begann sie nahezu sinnierend, wenn auch markant, steigerte nach Rhythmuswechseln mit allmählicher Verdichtung und einem straffen Accelerando. Auf ein früheres Klangbild, das der Renaissance, griff Philippi bei der Vorstellung des Themas bei "In honorem Honteri" zurück, um den Komponisten ihrer siebenbürgischen Heimatstadt an der Donau Hans Peter Türk (geb. 1940), der heute allmählich zu seiner längst verdienten Anerkennung gelangt, vorzustellen. Eine Rarität brachte Ursula Philippi vor allem mit einer Biblischen Sonate von Johann Kuhnau (1660-1722). Aus dem umfangreichen Zyklus der Vorstellung einiger biblischer Historien in eindrucksvoller Programmmusik entnahm sie die dramatische Begebenheit "Der Streit zwischen David und Goliath", dessen Begleittexte Anton Ludwig Pfell, der künstlerische Leiter der Konzertreihe, selbst vortrug. Philippi wahrte die barocke Strenge, phrasierte dennoch im narrativen Duktus, der die acht Szenen vom humpelnden Poltern Goliaths über den Schleuderwurf Davids bis hin zum ausgelassenen Freudenfest reichlich fesselte. Eine Seltenheit auch die Sonate e-Moll op.19 von August Gottfried Ritter (1811-1885), der ein ansehnliches êuvre hinterließ. Die ereignisreiche Entwicklung des Werkes, das sich einerseits harmonisch reich zeigt, andererseits ungewöhnliche Stimmungen verbreitet, nutzte Philippi für mystifizierende Wirkungen mit geheimnisvollen Klangmixturen. Bachs konzertante Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542 zeigte sich dazwischen kraftvoller und entschiedener, in der Fuge von einem dichten Geflecht der komplexen Stimmführungen gekennzeichnet. Von Bach gewohnte große Wirkungen blieben nicht aus. Ein großer Abschluss einer denkwürdigen Konzertreihe.
REINHARD PALMER
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.215, Montag, den 15. September 2008 , Seite 5